Zeitmanagement
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Auf dieser Seite finden Sie die wichtigsten Informationen zum Thema Zeitmanagement:
Meine zehn besten Tipps:
Zeitblöcke bilden
Zeitraum vorher planen (auch Freizeit)
Was ist wichtig (wesentlich)?
Angemessener Zeitaufwand (nicht höchste Perfektion bei allem)
Mit Checklisten nichts vergessen
Alles im Terminkalender eintragen
Auch Pufferzeiten im Terminkalender eintragen
Was wenig Zeit erfordert, nur einmal in die Hand nehmen (Schlüssel ans Brett hängen, unwichtige Post wegwerfen)
Nicht verzetteln
Jeden Tag eine "Stille Stunde"
Wissen Sie überhaupt, wofür Sie ihre Zeit verwenden?
Erledigen Sie täglich ihre wichtigsten Aufgaben? Für welche persönlichen Wünsche möchten Sie mehr Zeit zur Verfügung haben? Der erste Schritt, um den eigenen Umgang mit seiner Zeit zu verbessern, ist, schriftlich festzuhalten, wie die eigene Zeit verbraucht wird, um danach die Störfaktoren zu beseitigen, die unnötig "die Zeit stehlen". Protokollieren Sie ein paar Wochen möglichst genau Ihren Tagesablauf. Notieren Sie in diesem Zeitprotokoll genau, wie viel Zeit Sie für welche Tätigkeiten verwenden, von der Zeit vom Aufstehen bis zum Schlafengehen. Beachten Sie dabei, dass Sie normale Arbeitswochen wählen und nicht Sondersituationen, die nicht als Vergleichsmaßstab nützen. Meine Studenten haben alleine schon durch genaue Notizen viel Zeit gewonnen und sinnvoller genutzt. Allein schon das Wissen, dass man alles notieren will, lässt uns vernünftiger handeln. Typisch ist die Aussage: "Ich habe auch notiert, was ich wann und wie lange gegessen habe und so wöchentlich ein Pfund abgenommen. Und mir ist klar geworden, welche Ziele ich wirklich habe. Vorher bin ich durch den Alltag gehetzt und konnte selbst die Freizeittermine nicht einhalten. Damit habe ich meinen Tennispartner verärgert. Ich war immer frustriert und hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich gedanklich schon bei der nächsten oder übernächsten Aufgabe war und so unkonzentriert und am Ende nichts richtig erledigt hatte."
Ehrlich zu sich selber.
Leider genügt es nicht, zu erkennen, dass wir selbst dafür verantwortlich sind, wie wir mit unserer Zeit umgehen. Aber mir hilft bei manchen Entscheidungssituationen die einfache Frage: " Ist diese Aufgabe, diese Nachricht oder diese Aktivität in 10 Jahren noch wichtig für mich?" Allerdings habe ich dann noch nicht den Mut zu anderen zu sagen: "Nein! Ich habe jetzt wichtigeres zu tun!" Ich gehe nicht ans Telefon, sondern lasse den Anrufbeantworter eingeschaltet. Oder ich lösche alle eingegangenen E-Mails in Gänze ungelesen, denn wenn etwas wirklich wichtig ist, meldet sich der Schreiber sicher später noch mal. Später nutze ich die auch schon oft selber gehörte Entschuldigung: "Ihre E-Mail habe ich leider nicht erhalten." Oder: "Mein Computer war abgestürzt." Ehrlicher wäre es schon zu sagen: "Ich hatte wichtigeres zu tun!"
Vielleicht haben Sie ja selbst eines der folgenden Probleme:
- Sie haben weniger Zeit als früher.
- Sie verzetteln sich mit Nebensächlichem.
- Sie sind ständig gehetzt.
- Sie leiden darunter, dass der Tag einfach zu voll gestopft ist.
- Sie können Ihren Arbeitsalltag nicht selber bestimmen.
- Sie haben Probleme mit dem Einhalten von Versprechungen und Vereinbarungen.
- Sie arbeiten zu wenig zielorientiert.
Viele Menschen, die an diesen Problemen etwas ändern wollten, haben bereits ein entsprechendes Seminar besucht oder Bücher über Zeitmanagement gelesen. Die Empfehlungen dort - Prioritäten setzen, Alpenmethode, Pufferzeiten, ABC-Analyse, Checklisten, "Nein" sagen lernen, schriftliche Tages- und Wochenpläne, Pareto-Prinzip, Zeitlimits setzen, Eisenhower-Prinzip, Ordnung und Ratschläge etc. - sind sinnvoll. Doch oft passiert mit dem dort Gelernten dasselbe wie mit den guten Vorsätzen zum Neuen Jahr - im beruflichen Alltags fallen wir allzu schnell wieder in alte Gewohnheiten zurück und nutzen unsere "selbst gestrickten" Arbeitsmethoden.
Motivation
In meinen Zeitmanagementseminaren höre ich immer wieder dieselben Wünsche: "Ich möchte mehr Zeit für meine Familie haben." "Nach meinem Schlaganfall möchte ich mehr für meine Gesundheit tun." "Ich möchte mehr Ordnung auf meinem Schreibtisch (und im Laptop)." "Ich möchte "Nein" sagen lernen, ohne unhöflich zu sein." "Wie kann ich Termine besser einhalten." Wie kann ich störungsarme Zeiten einrichten und Zeitdiebe abwehren."
Aber mit Selbstdisziplin ist das Scheitern vorprogrammiert, weil wir unter Druck lustlos arbeiten. Erst wenn wir unsere Wünsche zur Herzensangelegenheit machen, können wir motiviert mit Freude an die Arbeit gehen. Deshalb beginne ich immer mit der Selbstmotivation und der Aufteilung in kleine Schritte, damit Erfolgserlebnisse möglich werden. Vor allem Studenten sehen die Prüfung als hohe Hürde, die aber in kleinen Lernschritten aufgeteilt (im Sinne der Salami-Technik) weder Angst einflösst noch unüberwindbar erscheint, sondern täglich kleine Erfolgserlebnisse ermöglicht.
Wenn die Arbeit über den Kopf wächst
Weil wir heute immer älter werden und länger leben, haben wir auch mehr Zeit als früher. Ein normales Jahr mit 365 Tagen hat 8760 Stunden. Bei 8 Stunden Schlaf täglich bleiben noch 5840 Stunden. Eigentlich viel Zeit. Aber wir steigern mit neuen Techniken die Geschwindigkeit, mit der Aufgaben bearbeitet werden. In der Güterproduktion, im Finanzsektor und beim Handel ist die Höchstgeschwindigkeit bereits erreicht. Beim Transport von Gütern ist die Grenze der Beschleunigung deutlich überschritten und aufgrund verstopfter Verkehrswege bereits rückläufig. Auch im privaten Bereich leisten wir uns immer mehr Dinge, um schneller mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bearbeiten: Espresso-Maschinen, Fernbedienung, Schnellkochtopf, Mikrowelle, Fast Food, Salatschleuder, BlackBerry und vieles andere mehr. Das Problem ist das immer schneller und immer mehr. Dabei könnten wir außerhalb unserer Berufszeit ruhig mal unsere modernen Kommunikationsmittel abschalten. Selbst Gott hat am siebten Tag eine Pause eingelegt. Wenn wir Pausen zur Erholung nutzen, arbeiten wir danach wesentlich effizienter und verzetteln uns nicht in Unwichtigem. Wenn wir rund um die Uhr das elektronische Hamsterrad in Schwung halten, lässt unsere Konzentration nach und wir ertrinken in der Informationsflut. Wenn unser Leben, wie in einem ICE in Höchstgeschwindigkeit vorbeisaust, sollten wir den Mut haben, uns auf unsere eigenen Wünsche zu besinnen. In vielen Berufen werden wir mit Informationen überfordert. Dieser Informationsstress im Job hat zunehmend psychische und physische Überforderungen zur Folge. Die Zahl der Betroffenen ist alarmierend: Jeder dritte Deutsche arbeitet praktisch am Limit und steht kurz vor dem so genannten Burnout-Syndrom.
Inzwischen ist bekannt, dass Stressfolgen in allen Berufen vorkommen. Besonders gefährdet sind hilfsbereite Menschen, die sich im Job emotional engagieren: Das sind Menschen in Pflegeberufen, etwa in Krankenhäusern, Arztpraxen oder Kindergärten. Aber auch Lehrer, Anwälte und Geistliche sind häufig betroffen.
Auch Personen, die ihren Job besonders perfekt machen wollen und dabei die eigenen Bedürfnisse vernachlässigen, so dass das Privatleben vernachlässigt wird, sind vom Burnout bedroht.
Meine besten Tipps:
Ein ausgewogenes Zeitmanagement bedeutet, weniger dringende Aufgaben verschieben zu können. Setzen Sie Prioritäten! Lernen Sie im richtigen Moment "Nein" zu sagen! Manchmal hilft es, gar nicht erst so viele Termine anzunehmen.
Pflegen Sie Ihre Hobbys und Freundschaften - ein gesundes Privatleben mit Anregungen ist wichtig. Musik hören, Sport und ausgedehnte Spaziergänge können helfen, um nach Feierabend auf andere Gedanken zu kommen.
Achten Sie auf regelmäßige Mahlzeiten und eine abwechslungsreiche Ernährung. Essen Sie nicht nur Fastfood. Verdauungsprobleme und Leistungsschwäche können die Folge sein. Und achten Sie auf genügend Schlaf. Manchmal hilft auch ei Tapetenwechsel: Reisen, Ferien und Abenteuer bringen uns auf neue Gedanken.
Arbeitszeit
Wenn jemand ständig viel zu tun hat, beweist das noch lange nicht, dass er auch viel leistet! Mit gutem Zeitmanagement bleibt mehr Zeit für die "wichtigen" Dinge im Beruf und in der Freizeit. Das bedeutet, dass die Erfolge an gewonnener Zeit nicht dazu führen, noch mehr zu arbeiten (was vermutlich Managern vorschwebt, die ihre Mitarbeiter zu einschlägigen Seminaren schicken). Zeitmanagement sollte eine Bereicherung der eigenen Persönlichkeit dienen. Zeitmanagement hilft also nicht nur dabei, Zeit zu sparen, sondern auch, sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren, was letztlich insgesamt zu einem zufriedeneren Leben führt. Notfalls empfehle ich Auszeiten, z.B. Weiterbildung, Elternzeiten, Sabbaticals oder unbezahlten Urlaub. Solche Einkommensverluste sind oft mit mehr Lebensqualität verbunden. In jedem von uns steckt ein Kind, aber wann haben wir uns zuletzt mit Kindern am Boden gewälzt und rumgealbert?
Schirmen Sie sich ab
Kaum hat man sich in eine Aufgabe hineingekniet, klingelt schon wieder das Handy - ständige Störungen verschlingen enorm viel Zeit. Nach jeder Unterbrechung braucht man zusätzliche Anlauf- oder Einarbeitungsminuten, bevor man da weitermachen kann, wo man aufgehört hat. Im Laufe eines Jahres geht mehr Zeit durch solche Störmomente verloren, als durch Krankheit und Urlaub zur Verfügung steht!
Falls möglich, Reservieren Sie sich täglich eine Stunde, in der Sie für niemanden erreichbar sind, um konzentriert arbeiten können.
Prioritäten setzen
Wer ständig alles auf einmal tun will, verzettelt sich in den einzelnen Aufgaben - und am Ende des Tages sind wichtige Dinge trotzdem liegen geblieben. Widmen Sie sich deshalb zu einer bestimmten Zeit nur einer einzigen Aufgabe, dafür aber konsequent und zielbewusst.
Wichtig: Entscheiden Sie vorher, welches die sehr wichtigen Aufgaben und welches die durchschnittlich und weniger wichtigen sind (Routinearbeiten, Papierkram etc.). So vertrödeln Sie Zeit nicht mit nebensächlichen Problemen.
Nicht zu viel aufhalsen
Verplanen Sie nur etwa 50 Prozent Ihrer Arbeitszeit! Die andere Hälfte Ihres Zeitbudgets sollten Sie für unerwartete Ereignisse und soziale Aktivitäten (Gespräche, Pausen, kreative Zeiten) frei halten. Übervolle Tagespläne frustrieren bloß, weil man nie alles schafft, was man sich vorgenommen hat.
Fragen Sie sich, ob Sie diese Tätigkeit unbedingt selbst ausführen müssen? Oder ob diese Tätigkeit überhaupt erledigt werden muss? Muss diese Tätigkeit jetzt erledigt werden? Oft helfen Checklisten, um Aufgaben zu vereinfachen.
Die richtige Arbeitszeit wählen
Wichtige oder schwierige Aufgaben am besten vormittags erledigen! Arbeiten Sie während des Leistungstiefs am frühen Nachmittag nicht gegen Ihren biologischen Rhythmus. Nutzen Sie diese Phase lieber für soziale Kontakte, Routinetätigkeiten oder Papierkram. Am späteren Nachmittag können Sie sich dann wieder wichtigeren Dingen zuwenden.
Telefonieren kann Zeit sparen, aber E-Mail, Fax und Brief sind oft gute Alternativen
Telefonieren Sie spontan, wenn es ihnen gerade in den Sinn kommt, oder wenn Sie durch einen aktuellen Anlass auf die Idee gebracht werden. Spontanes Telefonieren ist oft keine gute Arbeitsmethode. Nicht nur beim Telefonieren sind viele Leute spontan. Sie lassen sich - insbesondere durch das Handy - auch jederzeit anrufen und unterbrechen, unabhängig davon, welche Arbeit im Augenblick gerade bearbeitet wird. Ich empfehle einfache Regeln, die zu klaren Verbesserungen der Arbeitsweise führen: Bevor man zum Telefon greift, sollte man sich fragen, ob ein persönliches Gespräch nicht besser geeignet ist. Falls nicht, sollte man E-Mail, Fax oder Brief als Alternative überlegen. Vor allem Langtelefonierer können sich schriftlich fast immer kurzer und präziser ausdrücken als mündlich am Telefon. Nur, wenn telefonieren wirklich die beste Wahl ist, dann muss das Gespräch gut vorbereitet werden. Aber dann sollte man die Telefonate nicht über den ganzen Tag verteilen, sondern - wenn immer möglich - zu zeitlichen Blöcken zusammenfassen. "Zeitblöcke bilden" gilt natürlich für alle anderen Routinetätigkeit ebenfalls.
Was wenig Zeit erfordert, nur einmal in die Hand nehmen
Hetzen Sie auch durch den Alltag, werfen die Jacke über den Stuhl, legen das Schlüsselbund achtlos zur Seite, lassen die Brille irgendwo auf dem Schreibtisch liegen und werfen die Apfelsinenschalen erst, wenn sie Zeit dafür haben, in den Mülleimer. Ich habe es von Studenten ausrechnen lassen, wie viel Ärger und Zeit es kostet, wenn man Sekunden für das Zuschrauben der Zahnpastatube einspart. Oder Bücher und Schlüssel achtlos weglegt und später verzweifelt sucht. Und wer hat sich nicht schon gefragt, ob er den Wasserhahn abgestellt hat oder das Bügeleisen ausgestellt hat. Ist man noch vor Ort, kann man das schnell überprüfen. Aber was macht man, wenn man schon in der Straßenbahn sitzt?
Seinen Haustürschlüssel ans Brett hängen, unwichtige Post wegwerfen, Kleidung ordentlich weghängen erspart viele unnötige und überflüssige Hetze. Aber kaum einer meiner Seminarteilnehmer gibt zu, dass schlechte Angewohnheiten Zeitfresser sind. Wer immer wieder Papiertaschentücher mit in die Waschmaschine gibt, dem ist auch mit Zeitmanagement nicht zu helfen.
Genügend Pausen machen
Im Gegensatz zum Auto oder Roboter, die bei der Tätigkeit nicht müde werden, keine Kaffeepause benötigen, wollen Menschen mal ein Schwätzchen halten und motiviert werden. Machen Sie nach jeweils 90 Minuten Arbeit rund fünfzehn Minuten Pause. Medizinische Untersuchungen belegen: Pausen sind keineswegs Zeitverschwendung.
Wenn Sie rechtzeitig und regelmäßig Energie auftanken, können Sie besser arbeiten. Bei mir funktioniert das sogar im voraus. Am letzten Arbeitstag vor dem Sommerurlaub bin ich so voller Tatendrang, dass ich alle Arbeiten zum Abschluss bringen kann.
Zeit schriftlich planen
Notieren Sie nicht nur Ihre Termine, erstellen Sie detaillierte Tagespläne. Am besten kaufen Sie sich dafür ein Zeitplanbuch oder einen Organizer. In den entsprechenden Rubriken schreiben Sie alles auf, was Sie am betreffenden Tag erledigen wollen. Laut Zeitmanagement-Experten dauert die Planung nur fünfzehn Minuten. Sie gewinnen dadurch aber täglich eine Stunde Zeit für das Wesentliche. Und können lernen, die Zeit für geplante Arbeiten immer genauer vorherzuschätzen.
Der Einfluss des beruflichen Alltags ist enorm. Wer beruflich wenig Freiraum hat, neigt auch im Privat- und Familienleben zu wenig selbstbestimmten Tätigkeiten. Dabei sollte die Freizeit ein Ausgleich zur Arbeitszeit bieten. Dass ist nur möglich, wenn alternative Tätigkeiten gesucht werden. Wer täglich stundenlang vor dem Bildschirm sitzt, sollte nicht weiter in seiner Freizeit ausruhen, sondern eher seinen Körper fitt halten. Der Dachdecker sollte dagegen eher entspannen, indem er Bücher liest oder seinen Kindern Märchen vorliest. Aber irgendwie haben wir verlernt, das Gegenteil von dem zu tun, was wir täglich tun. Deshalb empfehle ich, immer wenn Sie es eilig haben, lassen Sie sich mehr Zeit! Gelassenheit ist der Reichtum unserer Zeit.
Noch Anmeldungen für Seminare in Münster möglich.
Letzte Änderung 15.07.2012